
10 000 Portionen Grünkohl haben die allesamt ehrenamtlichen Helfer im Altenrather SPD-Team seit der Premiere im kleinen Wirtshaussälchen 1987 mittlerweile aufgetischt. Auch Prominente wie Franz Müntefering, Ingrid Matthäus-Maier oder Ex-RP Franz Josef Antwerpes freuten sich über eine volle Josef-Schumacher-Halle.
Vom ersten Mal an bis heute sorgt Achim Tüttenberg mit zwei, drei Dutzend engagierten Team-Mitgliedern für einen reibungslosen Ablauf. „Das ist eine echte Herausforderung, die Anstrengung mit Spaß und Erfolg verbindet. So kommt Politik nah zu den Bürgern.“
Zum Grünkohl-Jubiläum 2011 kam nun der ranghöchste Besuch:
Die SPD-Landesvorsitzende und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wollte dieses Erfolgsrezept persönlich kennenlernen. Kraft und Tüttenberg kennen sich seit den fünf gemeinsamen Oppositionsjahren in der Düsseldorfer SPD-Landtagsfraktion. Heute ist die Mülheimerin nicht nur Landesmutter, sondern als Präsidentin des Bundesrates protokollarisch die ständige Vertreterin des Bundespräsidenten.
Worauf sie großen Wert legt: Dass nicht immer weiter Milliarden verschwendet werden, indem der Sozialstaat die später nicht mehr korrigierbaren Folgen mangelhafter Bildung und fehlender Schulabschlüsse dauerfinanziert, statt frühzeitig und konsequent diese Fehlentwicklungen schon im Ansatz zu vermeiden. Sprachförderung im Kindergarten, Lernförderung in der Schullaufbahn, auch soziale und psychologische Betreuung – „kein Kind darf mehr zurück gelassen werden! Das ist mein Politikschwerpunkt und da haben wir im Landtag eine echte Offensive begonnen.“
Kraft nannte als Beispiel die rund 60 000 Schulabbrecher – „eine unerträglich hohe Zahl menschlicher Schicksale“. Ein Großteil könnte mit gezielter Förderung zum Abschluss und zur Ausbildung geführt werden. Das koste zwar zunächst eine Stange mehr Geld, vermeide aber, dass die Betroffenen später oft Jahrzehnte lang vom Staat dauerunterstützt werden.
Hannelore Kraft hat ein Faible für ehrenamtliches Engagement. Gern übernahm sie die Ehrung langjähriger Sozialdemokraten: Karin Bau, Werner Falk, Dieter Radermacher, Günter Schulz und Ulla Wagner wurden für 20 Jahre, Helmut Gärtner und Achim Tüttenberg für 35, Wilma Gärtner für 40 und Berni Thöne gar für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Ganz wichtig fand die Ministerpräsidentin die Idee des „Altenrather Krugs“. Seit mehr als 20 Jahren würdigt die SPD markante Persönlichkeiten für ihren gemeinnützigen Einsatz in der Ortschaft. Symbol ist der Altenrather Krug, der Bezug nimmt auf die historische Keramikproduktion im 17. Jahrhundert.
In diesem Jahr wurde entschieden, nicht eine besondere Einzelpersönlichkeit zu ehren, sondern die Übungsleiter TuS Altenrath für die Jugendarbeit des Vereins mit vielen Bambini-, Kinder- und Jugendmannschaften. Den Preis nahmen Dietmar Klöpper und Gabi Thill entgegen.