Freude über offenen Bücherschrank

Vor wenigen Tagen wurde der erste Offene Bücherschrank in der Troisdorfer Fußgängerzone der Bevölkerung übergeben. Seine Entstehungsgeschichte ist ein Zeugnis dafür, wie in Troisdorf die CDU geführte politische Mehrheit mit der Minderheit umspringt.

Im Jahr 2009 beantragte die SPD-Stadtverordnete und Kulturexpertin Yvonne Andres die Aufstellung eines Offenen Bücherschranks in der Troisdorfer Innenstadt. Überraschend fand der Antrag damals im Ausschuss mit Hilfe eines CDU-Abweichlers eine Mehrheit. Bei der Haushaltsplanberatung erhielt er dann einen Sperrvermerk.

Diesen hob die CDU-Mehrheit nicht auf, sondern ließ die Mittel im Haushaltsjahr verfallen. 2010 wurden neue Mittel auf Antrag der SPD ebenfalls verweigert, stattdessen jedoch die Mittel aus 2009 im Rahmen einer Ermächtigungsübertragung von der Mehrheit wieder hervorgeholt. Die Realisierung scheiterte, weil die Verwaltung keine Betreuung für den Bücherschrank fand. Für 2011 beantragten GRÜNE und SPD erneut Gelder und die SPD benannte mit der AWO eine Organisation, welche die Betreuung übernehmen wolle. Auch dieser Antrag wurde zunächst abgelehnt. Dann kam der CDU die FDP als Mehrheitsbeschaffer abhanden und die GRÜNEN „kauften“ sich ein. Diese lassen sich jetzt als Ideengeber feiern.

Yvonne Andres: „Ein hoher Preis wenn man sieht wie die GRÜNEN Werte auf der Strecke bleiben, sie sich mit fremden Federn schmücken und der CDU-Gigantomanie in Bezug auf Stadthalle und Einkaufzentrum zur Mehrheit verhelfen.“