Der Nachwuchs soll mitentscheiden

Kinder und Jugendliche sollten möglichst früh an das politische Geschehen herangeführt werden. Denn nur so kann man der Politikverdrossenheit und mangelnden politischen Bildung der Bürgerinnen und Bürger entschieden entgegentreten. Um ihre Meinung überhaupt zu erfahren, müssen Kinder und Jugendliche jedoch auch aktiv in die Politik ihrer Stadt oder Gemeinde eingebunden werden.

Deshalb fordern die Jusos Troisdorf die Einführung eines Kinder- und Jugendparlaments in der größten Stadt des Rhein-Sieg-Kreises – denn nur über Partizipation kann ein Verständnis für Kommunalpolitik aufgebaut werden. „Kinder und Jugendliche haben einen offenen Blick auf Themen, die sie selbst betreffen, woraus sinnvolle, kreative, vielleicht auch unerwartete Ideen und Anregungen resultieren können“, weiß Dagmar Lappe, Vorsitzende der Jusos Troisdorf. „Darum treten wir mit unserem Antrag für ein Parlament ein, in dem junge Menschen über solche Themen diskutieren können, frei von parteipolitischen Einflüssen.“ Zudem unterstreicht er die Bedeutung für die Zukunft Troisdorfs: „Wir dürfen nicht über die Köpfe der Kinder und Jugendlichen hinweg entscheiden, sondern müssen sie in aktuelle Planungen und Entwicklungen unserer Stadt einbeziehen und ihnen eine Stimme geben.“

Die Jugendorganisation der SPD hat auch schon Ideen, wie das unabhängige, überparteiliche Nachwuchsparlament umgesetzt werden könnte: Die Mitglieder werden in den Troisdorfer Schulen oder Vereinen gewählt und treffen sich in regelmäßigen Abständen. „Dabei werden aktuelle Fragestellungen rund um Schule, Jugendhilfe oder Freizeitmöglichkeiten aufgegriffen und gemeinsame Positionen erarbeitet, die sie dann gegenüber Ausschüssen und Stadtrat vertreten werden“, erklärt Daniel Engel, Troisdorfer Sprecher der Jusos-Kooperation Troisdorf, Niederkassel und Siegburg, „außerdem wäre es natürlich wünschenswert, wenn ein Vertreter der Verwaltung anwesend sein könnte, um aufkommende Fragen zu beantworten.“ Vorbilder für die gelungene Integration von Kindern und Jugendlichen anhand von Nachwuchsparlamenten gibt es bereits unzählige im Kreisgebiet. „Dies ist gelebte Bürgerbeteiligung“, hebt auch Jürgen Weller, Vorsitzender der SPD Troisdorf, hervor, „hierdurch können junge Menschen aktiv mitgestalten. Nur so können wir die Akzeptanz politischer Entscheidungen steigern.“

Insofern haben die Jusos Troisdorf einen entsprechenden Antrag an Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski gerichtet und fordern, keine weitere Zeit verstreichen zu lassen und schon zu Beginn des neuen Schuljahres ein Kinder- und Jugendparlament einzurichten.