Ihrem Ziel, eine Freizeitnutzung des Mondorfer Sees planerisch festzuschreiben, will die die SPD einen wichtigen Schritt näherkommen. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am nächsten Donnerstag wird sie den Antrag stellen, die verfahrenstechnischen Voraussetzungen dafür schaffen, dass erstens unverzüglich umfassende planerische Abstimmungen mit der Stadt Niederkassel zum Mondorfer See möglich werden und zweitens die planerische Ausweisung des Mondorfer Sees als Freizeitsee vorbereitet wird.
Unterstützung für diese Forderung kommt für die SPD vom Rhein-Sieg-Kreis, weil ein von ihm beauftragtes Gutachten den Mondorfer See für eine Freizeitnutzung präferiert: „Das Ergebnis der Analyse weist den Mondorfer See eindeutig als den See aus, der für die Freizeitnutzung die günstigeren Bedingungen aufweist.“ Ausdrücklich wird aus naturschutzfachlicher Sicht auf das „nährstoffarme Wasser mit spezifischer submerser Vegetation“ hingewiesen. Hinsichtlich der weiteren Planung wird eine intensive Zusammenarbeit aller Akteure, also wohl in erster Linie der beiden Städte, empfohlen.
Folgte man also dem „Raumkonzept zur Entflechtung der Belange des Arten- und Biotopschutzes und der Freizeit- und Erholungsnutzung im Bereich der Abgrabungsgewässer „Niederkassler See“ und „Mondorfer See“ in den Stadtgebieten Niederkassel und Troisdorf“ sähe sich die SPD in ihrer Haltung zum Mondorfer See 100%ig bestätigt.
Im bisherigen Verfahren um den Landschaftsplan 1 als Planungsgrundlage hatte die Ratsmehrheit eine Freizeitnutzung des Mondorfer Sees allerdings kategorisch abgelehnt. Wichtigste Begründung: Die Stadt Niederkassel wolle vorrangig eine Freizeitnutzung auf dem Niederkassel See.
Dabei waren schon beim entsprechenden Beschluss im Februar diesen Jahres zwei Rahmenbedingungen klar. Zum einen war das Ziel des Landschaftsplanes immer, dass an einem der Seen Freizeitnutzung aufkommen sollte und zum anderen hatte die Stadt Niederkassel eine Priorität für den Niederkassler See stets davon abhängig gemacht, dass er auch geeignet sei. Zu der Zeit war das jetzt vorliegende Gutachten auch schon in Auftrag gegeben. Aber anstatt seine Ergebnisse abzuwarten, wurde in Troisdorf erst einmal beschlossen.
Die Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss ist deshalb aus Sicht der SPD eine gute Gelegenheit, die städtischen Planungsabsichten zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Das würde der Stadt und seinen Bürgerinnen und Bürgern enorme Vorteile bringen. Denn neben den im Gutachten benannten Vorteilen ist der Mondorfer See verkehrlich gut zu erreichen und ringsum kann man niemanden stören. Damit sind auch die wichtigsten Nachteile der Freizeitnutzung des Rotter Sees genannt, der mitten in einer Wohnbebauung liegt. Mit der Nutzung des Mondorfer Sees könnte hier endlich Entlastung für die betroffenen Bürger am Rotter See geschaffen werden.
Folgt man den Empfehlungen des Gutachtens zur Wahrung von Naturschutz bei gleichzeitiger Freizeitnutzung könnte am Mondorfer See etwas Beispielhaftes entstehen. Dafür will die SPD sich einsetzen. Sie hat aber auch nicht vergessen, dass auf Seiten der Stadt Niederkassel eine Freizeitnutzung an einem der Seen schon für den Sommer 2015 vorgesehen war. Deshalb gilt es jetzt ohne weitere Verzögerung die Weichen richtig zu stellen.