
„Mehr öffentlich geförderten Wohnraum“, fordert der Bürgermeisterkandidat der Troisdorfer SPD, Frank Goossens. Denn auch in Troisdorf herrscht heute schon ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum.
Konsequenterweise wollen die Sozialdemokraten künftig bei allen Wohnbauvorhaben in Troisdorf auf die Einhaltung dieser Zielsetzung bestehen.
In einem Grundsatzantrag, der in der nächsten Ratssitzung beraten wird, fordern die Troisdorfer Sozialdemokraten, dass künftig bei der Schaffung von Baurechten für geschlossene Gebiete mit mehreren Wohneinheiten jeweils 25 % der insgesamt realisierbaren Wohnfläche mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung belegt werden sollen. Bei der Auslobung des sog. Hoff-Geländes in der Troisdorfer Innenstadt konnten sie sich allerdings im Fachausschuss nicht durchsetzen. Ein Fehler wie Frank Goossens glaubt. Selbst das Baugesetzbuch formuliert nach seinen Worten unter anderem als Ziele die „Wohnbedürfnisse der Bevölkerung und die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen“. Das gilt nach seiner Auffassung gerade für die Innenstadt, aus der bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht verdrängt werden dürfen.
Ernsthafte Berechnungen sprechen davon, dass in Troisdorf mehr als 4000 solcher Wohnungen fehlen. Von Seiten der Stadtverwaltung geht man davon aus, dass in Troisdorf ca. 5000 Menschen leben, die die Voraussetzung für die Erteilung eines Wohnberechtigungsscheines erfüllen und damit eigentlich einen Anspruch auf eine Sozialwohnung hätten.
Beim „Kampf um günstige Wohnungen“ bleiben bestimmte Bevölkerungsgruppen wie beispielsweise Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Seniorinnen und Senioren, Durchschnittsverdiener oder Menschen mit Migrationshintergrund zunehmend auf der Strecke. Dieser sich auch in Troisdorf abzeichnende Verdrängungsmechanismus muss nach Ansicht der SPD gestoppt werden.
Wenn eine Familie mit Durchschnittseinkommen mehr als ein Drittel des monatlich zur Verfügung stehenden Geldes für Miete ausgeben muss, stimmt nach Ansicht der Sozialdemokraten etwas nicht. Wo die Nachfrage groß und das Angebot knapper ist, steigen auch ausweislich des Mietspiegels die Mieten. Dabei gar nicht berücksichtigt sind die Nebenkosten, bei denen insbesondere die Energiekosten überproportional steigen.
Aktuell schafft die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen zusätzliche finanzielle Anreize bei der öffentlichen Förderung von Wohnraum schafft. „Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, kann also durchaus auch ein gutes Geschäft sein“, ist sich Frank Goossens sicher.