Arbeiten für den Lärmschutz

In einem Gespräch mit dem Konzern-Bevollmächtigten der Deutschen Bahn, Reiner Latsch, hat sich der Troisdorfer SPD-Landtagsabgeordnete Achim Tüttenberg heute für die herausragende Bedeutung des Lärmschutzes beim Bau der S 13 zwischen Troisdorf und Bonn eingesetzt.

Die Deutsche Bahn teilte mit, dass insgesamt 5.600 Gebäuden und Wohnungen lärmtechnisch begutachtet werden müssen. Daher bat Latsch um Verständnis dafür, dass es nicht möglich sei, alle Maßnahmen schon vor dem Beginn des Streckenbaus umzusetzen.

Die praktische Umsetzung des passiven Schallschutzes erfolgt nun in mehreren Schritten: 

  • Mit Baubeginn der S 13 informiert die Deutsche Bahn die Haus- und Wohnungseigentümer schriftlich über den bestehenden Anspruch auf passiven Schallschutz. Mit diesem Schreiben erhalten sie ein Antragsformular zur Wahrnehmung des Anspruchs auf passiven Schallschutz, das innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums bei der Deutschen Bahn einzureichen ist.
  • Nach Eingang des Antrags wird durch ein von der Bahn beauftragtes Ingenieurbüro der tatsächliche Anspruch auf passive Schallschutzmaßnahmen vor Ort geprüft. Konkret bedeutet dies, dass das Ingenieurbüro untersucht, welche Maßnahmen nötig sind, um die Grenzwerte im Innenraum des Gebäudes bzw. der Wohnung einzuhalten. Es werden insbesondere die Lage der Fenster, die Art der Verglasung sowie die Nutzung der Räume geprüft. Entscheidende Kriterien sind dabei die Raumgröße, die Größe der Fensterfläche und die Schallschutzklasse der bereits vorhandenen Fenster.
  • Das Ergebnis, gegebenenfalls mit Maßnahmevorschlägen unterlegt, wird dem Eigentümer mitgeteilt. Wenn bei ihm nun Interesse an der Realisierung der Maßnahme besteht, soll er mind. 3 Angebote für die Umsetzung einholen, die der Deutschen Bahn zur Überprüfung vorzulegen sind. Mit dem Ergebnis der Angebotsprüfung wird dem Eigentümer eine Vereinbarung über die Erstattung der Schallschutzmaßnahmen einschließlich sonst notwendiger Einrichtungen und Anpassungen übersandt. Nach der Durchführung der baulichen Maßnahmen wird die fachgerechte Montage geprüft.
  • Nach Abschluss dieser Überprüfung werden die Aufwendungen für die passiven Schallschutzmaßnahmen gegen Rechnung dem Antragsteller erstattet, sofern der Anwohner nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht hat, die Umsetzung durch die Deutsche Bahn vornehmen zu lassen.

Tüttenberg erkundigte sich ebenfalls nach Schutz vor Erschütterungen, da zahlreiche Häuser nur wenige Meter von den Gleisen stehen. Latsch teilte mit, dass im Abschnitt zwischen Troisdorf und Friedrich-Wilhelms-Hütte zwei neue Gleise westlich der bestehenden Gleise gebaut werden. Auf diesen neuen Gleisen werden zukünftig die Güterzüge verkehren, die leisere S 13 wird dann auf den vorhandenen Gleisen fahren.

Innerhalb der östlich der Gleisanlage gelegenen schützenswerten Bebauung ist mit einer Verbesserung der bestehenden Situation zu rechnen. Diese Bebauung ist als nicht betroffen anzusehen.

Westlich der Gleisanlage ist mit einer Erhöhung der Erschütterungsimmissionen zu rechnen. Die Erschütterungen sind durch geeignete Maßnahmen am Bahnkörper bzw. den Schwellen zu minimieren, wenn durch die Baumaßnahmen eine Zunahme der Erschütterungen um 25% und mehr zu erwarten ist.

Es besteht eine Reihe von möglichen Maßnahmen an der Gleisanlage bzw. an den betroffenen Gebäuden zur Reduzierung der zu erwartenden Erschütterungsimmissionen. Über ihre Durchführung und deren Umfang sowie über die technische Dimensionierung muss in der Regel im Einzelfall nach Inbetriebnahme entschieden werden.

Besonderes Augenmerk legte Tüttenberg auf die Lärmreduzierung an der Siegbrücke der Eisenbahn zwischen Friedrich-Wilhelms-Hütte und Menden. „Für diese Lärmsanierung fordere ich Priorität vor Streckenbau und neuen Haltepunkten. Hier besteht absoluter Handlungsbedarf!“

Reiner Latsch wies daraufhin, dass es nach der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung im Dezember bis heute noch nicht zu einer konkreten Bauablaufplanung mit präzisen Terminen kommen konnte. Er sagte zu, im Februar erneut zu Tüttenbergs Vorstoß Stellung zu nehmen.