Newsletter Soziales

Angela Pollheim, Vizebürgermeisterin und sozialpoltische Sprecherin der SPD

Weihnachtsaktion für Senioren wird gestrichen!

Die Mehrheit im Sozialausschuss hat beschlossen, dass der beliebte Troisdorfer Kalender nicht mehr von den Ortsvorstehern zu Weihnachten verteilt wird. Die demographischen Zahlen bestätigen es, immer mehr Menschen werden älter und die Ortsvorsteher sind mit der Verteilung im Dezember überfordert.
Unsere Vorschläge: Stadtverordnete vor Ort sind bei der Verteilung behilflich oder die Stadt spart bei den jährlichen Seniorengeburtstagsgeschenken, reduziert auf „runde“ Geburtstage und kann sich so die postalische Weihnachtsversendung finanziell ermöglichen.
Anregungen der SPD, die aber leider überstimmt wurde.

Flüchtlingssituation in Troisdorf

86 Flüchtlinge werden nach den Sommerferien in die ehemalige Förderschule „Im Laach“ einquartiert! 46 weitere werden folgen.
Der Schulbetrieb wird im Schuljahr 2015/16 in die Don Bosco Schule verlegt und dann beginnen die Umbaumaßnahmen zum Flüchtlingsunterkunftslager.
In der 1. Phase werden Plätze für 86 Personen im Erdgeschoss eingerichtet. Ob die Räumlichkeiten im Obergeschoss zeitgleich noch für die Musikschule genutzt werden sollen, konnte die Verwaltung in der Sitzung des Sozialausschusses nicht bestätigen. Die Turnhalle auf dem Gelände kann weiterhin von den Vereinen genutzt werden.
Wir sind gegen eine geballte Unterbringung von 132 Personen. Wir halten es für problematisch eine große Anzahl von Menschen aus verschiedenen Konfliktländern auf engstem Raum in einem Stadtviertel unterzubringen.

Wir halten fest an unseren geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Flüchtlingssituation in Troisdorf:
•In Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge sollte eine Mindestgröße von 9 qm/pro Person festgelegt werden.
•Zur Infektionsprophylaxe müssen regelmäßige Kontrollen und Schulungen nach dem Musterhygieneplan NRW im Küchen- und Sanitärbereich durchgeführt werden.
•Pro Gemeinschaftsunterkunft wird ein Sprecher/in gewählt, bzw. durch die Bewohner/innen ernannt, als Erstansprechpartner/in für Neuankömmlinge und als Kontaktperson für die Verwaltung. Es finden regelmäßige Treffen aller Sprecher/innen mit dem Sozialarbeiter des Sozialamtes statt.
•Die Aufenthaltsdauer in Gemeinschaftsunterkünften wird nach Möglichkeit auf 12 Monate begrenzt. Zentrales Ziel muss die Wohnungsunterbringung sein.
•Für ehrenamtliche Bürger/innen, die sich im Flüchtlingsbereich engagieren, wird ein Versicherungsschutz gewährleistet.
•Für die noch in diesem Jahr zu erwarteten 225 Asylsuchenden muss das Personal im Sozialamt und im Amt für das Zentrale Gebäudemanagement aufgestockt werden.

•Regelmäßige Besuche in verschiedenen Unterkünften von Dezernatsleitung und Sozialamtsleitung mit gewählten politischen Vertretern aus dem Sozialausschuss.
•Sozialausschussmitglieder werden künftig zur Einweihung einer neu eingerichteten Flüchtlingsunterkunft eingeladen.
•Weiterer Ausbau von Frühförderung im KiTa- und Grundschulbereich

Modellprogramm “Gemeinschaftlich Wohnen, selbstbestimmt leben“
Senioren und Seniorinnen haben die Möglichkeit Flüchtlinge aufzunehmen. Flüchtlinge sind bereit in einem privaten Haushalt zu leben und bei geringer oder keiner Mietzahlung kleine Dienstleistungen zu verrichten.
Die Vermittlung übernimmt ein schon angestellter städtischer Sozialarbeiter, der diese Aufgabe zusätzlich übernehmen soll.
Durch diese Maßnahme sieht die Verwaltung eine geplante Einsparung von Personalkosten und Sachkosten in Höhe von fast 60.000 €. Dazu kämen evtl. nicht anfallende oder geringere Unterbringungskosten für Flüchtlinge

Wir kennen ein ähnliches Projekt aus Köln „Wohnen mit Hilfe“. Hier handelt es sich um Studenten, die mit Senioren eine Wohnung teilen und pro bewohnten qm, monatlich umgerechnete Stunden an Hilfe leisten.
Trotz einiger kritischer Anmerkungen haben wir zugestimmt, um ein Experiment nicht zu behindern.
Aber unsere Kritikpunkte bleiben:
Wir sehen die Umsetzung auf die Troisdorfer Situation kritisch. Flüchtlinge könnten als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Senioren hätten eventuell Schwierigkeiten sich auf kulturelle Unterschiede einzustellen.
Es ist dringend darauf zu achten, dass auch für Flüchtlinge der Mindestlohn gezahlt werden muss und dass annehmbare Arbeitsbedingungen herrschen. Da darf nicht getrickst werden!
Die personelle städtische Betreuung des Projekts, soll ein schon im Sozialamt angestellter Sozialarbeiter übernehmen. Das Sozialamt spricht derzeit ständig von der Überlastung der Mitarbeitenden im Bereich Flüchtlingshilfe, so dass man davon ausgehen kann, dass auch dieser Mitarbeitende schon überlastet ist. Hier müssen wir für eine Stellenerweiterung kämpfen.

Steuergelder werden in den Aufbau für das „Betriebliche Gesundheitsmanagement“ der Troisdorfer Unternehmen gesteckt!
Cornelia Fillies – Stabstelle Gesunde Stadt – legt ihren Tätigkeitsbericht vor.
Die Netzwerkarbeit von Ärzten, Gesundheitsdienstleister, Beratungsstellen, Sportvereinen, KISS und kivi e.V. hat auch ohne die Stabstelle hervorragend geklappt.
Eine städtische Website „Gesunde Stadt“ brauchen wir auch nicht. Ärzte und Beratungsangebote lassen sich schnell im Internet finden.
TROWISTA und die Troisdorfer Unternehmen sollten sich selbst um Betriebliches Gesundheitsmanagement kümmern, das ist keine städtische Aufgabe.
Außerdem scheint es uns dringend erforderlich, den Gedanken der Inklusion zu verfolgen und die beiden ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten einzubeziehen.