
Mit einer Menschenkette protestierten Eltern und Kinder, Verwandte und Nachbarn gegen die geplante Schließung des katholischen Kindergartens St. Maria Königin in Troisdorf-West. Obwohl gerade diese Einrichtung noch kürzlich wegen ihrer vorbildlichen Arbeit im Viertel als Familienzentrums zertifiziert worden war, will die Kirche diese Einrichtung gegen den Willen der Eltern von Troisdorf-West zur Kirche St. Hippolytus ins Stadtzentrum verlagern. Und die Stadt sieht bisher tatenlos zu.
Nicht so der Elternrat und die SPD. Das Familienzentrum liegt gemeinsam mit der benachbarten katholischen Grundschule Blücherstraße mitten im Viertel. Und dort fehlen laut Prognose der Stadt in fünf Jahren KITA-Plätze. Wieso wird dann eine funktionierende KITA wegverlagert, fragen die Eltern. Da sie weder bei der Kirche noch bei Bürgermeister und Ortsvorsteher Unterstützung erhielten, wandten sie sich an den Landtagsabgeordneten Achim Tüttenberg.
Das Land fördert Familienzentren gerade für ihre Arbeit im Viertel und im Stadtteil. Das ist keine beliebige finanzielle Verschiebemasse, kritisiert Tüttenberg. Die SPD brachte dazu einen Antrag im Stadtrat ein, dass die Stadt für eine dauerhafte Standortsicherung des Familienzentrums in Troisdorf-West sorgt. Notfalls mit einem anderen Träger als der Kirche.
Die Karnevalsgesellschaft Schäl Sick aus Troisdorf-West leidet schon seit Jahren darunter, dass der Pfarrsaal für ihre Veranstaltungen nicht mehr zu Verfügung steht. Wenn jetzt auch der Kindergarten weg soll, dann läuten für Maria Königin die Alarmglocken. Das Schicksal des Canisiushauses lässt grüßen.