
Als peinlich und absolut unangemessen bewertet die SPD-Fraktion die Absicht der Stadt , erstmals in diesem Jahr keine Weihnachtsbäume in den Troisdorfer Stadtteilen aufzustellen. Während der Bürgermeister das direkte Umfeld seines Rathauses mit Millionen „vergoldet“, bekommen Schulen und Kindertagesstätten im Rahmen einer Haushaltssperre die Sachkosten gekürzt.
Denn trotz Steuererhöhungen zu Jahresbeginn sind die städtischen Finanzen notleidend – und das eben nicht nur wegen Belastungen aus Entscheidungen von Bund und Land, wie die Ratsmehrheit behauptet. In ihrer „Not“ sollen jetzt sogar die städtischen Weihnachtsbäume auf den Plätzen der Stadtteile gestrichen werden. Harald Schliekert, Vorsitzender der SPD-Fraktion, hält dies für ein völlig falsches Signal, auch für die zahlreichen Flüchtlinge, die hier unsere weihnachtliche Tradition kennen und schätzen lernen sollen. Ihre besondere Form der Identitätsstiftung erfuhren die Bäume nämlich auch durch den Umstand, dass sie nach der Aufstellung von den Kindern der verschiedenen Kindertagesstätten individuell geschmückt wurden. „Dem Bürgermeister fehlt jegliches Fingerspitzengefühl für die Wahrnehmungen der Menschen. Wer mit liebgewonnen Traditionen wie diesen, die sich auch dadurch auszeichnen, dass sie bei relativ geringen Kosten hohe Werte vermitteln, mal eben per Mail an die Ortsvorsteher aufgeben will, handelt unangemessen und schadet dem Ansehen der Stadt.“
Schliekert ist überzeugt davon, dass auch die CDU und andere Fraktionen die Weihnachtsbaum-Tradition nicht mit Füßen treten will. Daher beantragte die SPD-Fraktion jetzt eine Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses, hilfsweise eine Dringlichkeitsentscheidung, um die Mittel für die Weihnachtsbäume durch einen gemeinsamen Beschluss aller Fraktion freizugeben.