Was die Ausweisung von Bauland im Rahmen des Wohnbaukonzeptes 2025 angeht, setzt die Ratsmehrheit darauf, eine Änderung der Regionalplanung in der Weise anzustoßen, die eine Bebauung entlang der Autobahn A 59 sowohl im Ortsteil Sieglar als auch im Ortsteil Friedrich-Wilhelms-Hütte ermöglichen soll. Mit Blick auf die ungeklärte Lärmproblematik und die möglichen Auswirkungen der Hochspannungstrasse entlang der Autobahn hat sich die SPD entschieden gegen eine solche Planung ausgesprochen. Ob angesichts dieser Situation der Regionalplan tatsächlich geändert wird, steht in den Sternen.
Das aber etwas geschehen muss, steht nach Ansicht der SPD-Fraktion fest. Die Bereitstellung von Grund und Boden als Voraussetzung für eine zukunftsorientierte Politik ist nicht nur in Troisdorf eine zentrale kommunale Aufgabe. Grund und Boden ist aber auch nicht vermehrbar; ein „Problem“, das angesichts allgemein akzeptierter Gesichtspunkte des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit zusätzliche Brisanz erfährt. Unkonventionelle Wege bei Planung und Bau sind also gefragt, wenn eine weitere Verknappung insbesondere an bezahlbarem Wohnraum vermieden werden soll.
Deshalb hat die SPD-Fraktion einen Grundsatzantrag“ Sofortprogramm Wohnungsbau für Troisdorf“ eingebracht, der verschiedene Ziele und Grundsätze formuliert:
•Ausweisung zusätzlicher geeigneter Flächen für den Wohnungsbau; auch solcher deren planerische Ausweisung noch nicht angemessen ist (bspw. Gewerbeflächen oder landwirtschaftliche Nutzflächen); wenn nötig auch mit zeitlich gebundener Wirkung.
•Unverzüglicher Start eines Wohnbauprogramms auch in Kooperation mit Bauträgern unter Einbeziehung eines erheblichen Anteils an sozialem Wohnungsbau und teilweise auch in Einfachbauweise (z.B Holz, Modell Neunkirchen-Seelscheid).
•Implementierung einer umfassenden Bodenvorratspolitik für die Stadt Troisdorf.
•Planerische Selbstbindung in der Weise, dass die Ausweisung größerer zusätzlicher Wohnbauflächen daran gekoppelt wird, dass die Stadt Troisdorf (oder eine ihrer wirtschaftlichen Töchter) Eigentum an diesen Flächen hat und keine problematischen Umwelteinschränkungen dagegen sprechen.
•Änderung des Wohnraumkonzeptes 2025 in der Weise, dass die angestrebte Zahl von Wohneinheiten um 400 angehoben wird, bei Priorität im Geschosswohnungsbau.
Mit den benannten Komponenten einer aktiven Wohnraum- und Baulandpolitik zeigt sich nach Überzeugung der SPD-Fraktion ein Ausweg aus dem Dilemma fehlenden Baulands, steigender Preise und der sozialpolitischen Notwendigkeit in Troisdorf bezahlbaren Wohnraum für verschiedene Gruppen wie bspw. Rentner, Alleinerziehende oder Menschen mit Wohnberechtigungsschein zur Verfügung stellen zu können. Ein Sofortprogramm Im Sinne der SPD hätte überdies den Vorteil, dass schnellstmöglich alle Turnhallen wieder ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden könnten.