
Die Troisdorfer SPD lässt in ihrer Unterstützung für die Verbraucherzentrale nicht locker. In einem Antrag an den Bürgermeister fordert sie diesen auf, als Basis für die vom Stadtrat mehrheitlich beschlossenen Verhandlungen zur Kostenreduzierung zunächst selbst preiswertere Räumlichkeiten zu suchen. „Die Stadt selbst hat die Verbraucherzentrale aus dem damaligen Bürgerhaus verdrängt und dadurch eine deutliche Erhöhung der Raumkosten selbst verursacht. Jetzt muss sie liefern und preiswerteren Gewerberaum besorgen“, fordert Fraktionschef Harald Schliekert.
Eine andere Sparmöglichkeit – die Beteiligung anderer Kommunen – wird wohl eher Theorie bleiben. Von Bad Honnef oder Hennef oder Much wird kaum jemand nach Troisdorf kommen, weil Siegburg näher liegt und günstiger erreichbar ist. Allenfalls Niederkassel und Teile von Lohmar kämen tatsächlich in Frage. Woher Ratsuchende kommen und wie lange die entsprechend lokal zuzuordnende Beratung dauert, wird aber gar nicht statistisch erfasst. „Dem Land NRW als maßgeblichem Finanzierer ist es egal, wo jemand wohnt, der Unterstützung benötigt. Hierüber Statistiken anzufertigen, würde Zeit stehlen, die für Beratungen dringend gebraucht wird“, betont der SPD-Landtagsabgeordnete Achim Tüttenberg.
Wenn das ernsthaft gefordert werden sollte, müssten in der Konsequenz in der Siegburger Verbraucherzentrale auch Troisdorfer identifiziert und in Rechnung gestellt werden, die einen Besuch der Kreisstadt für eine dortige Beratung nutzen. „Solch ein Krämergeist gehört nicht in die heutige Zeit. Die Troisdorfer Kündigung ist bis heute im gesamten Land Nordrhein-Westfalen ein beschämender Einzelfall“, so Tüttenberg. Im übrigen könnte die Stadt doch froh sein, wenn viele Niederkasseler in die Troisdorfer Innenstadt kommen; vielleicht kaufen sie dann auch ein oder essen und trinken etwas.