
Noch am Veranstaltungsabend bedankte sich Bürgermeister Jablonski bei dem Sponsor, der „den Abend im Wesentlichen gesponsert hatte, so dass der Eintritt für alle frei war“.
Wie die SPD Fraktion jetzt recherchierte gab es tatsächlich nur einen Sponsor, der einen Beitrag leistete mit dem die tatsächlichen Kosten nicht annähernd gedeckt werden konnten.Wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jürgen Busch ausführt „ endete die Veranstaltung mit einem Verlust von über 30.000 Euro, der aus der Stadtkasse, vermutlich aus dem laufenden Kulturetat gedeckt werden muss.“ Damit müssen die Troisdorferinnen und Troisdorfer gemeinsam an Steuergeldern ein Vielfaches mehr aufbringen als der einzige Sponsor.
Zwei Wochen vor der Eröffnung sah es noch nach einer riesigen Pleite aus zu der statt der erwarteten 2500 Besucher wohl nur 300 bis 500 kommen würden. Jürgen Busch: “Also, mussten des Erfolges wegen die Eintrittskarten weg und freier Eintritt geschaffen werden. Der Erfolg war wichtig – die Finanzierung nebensächlich.“
Noch am Veranstaltungstag als längst jedem Verantwortlichen bekannt sein musste, dass es ein riesiges Finanzierungsloch gab, erzählte der Bürgermeister das Märchen vom guten Sponsor. Bis heute, obwohl zwischenzeitlich eine Ratssitzung stattgefunden hat wurde der Rat nicht informiert. Für den Fraktionsvorsitzenden Harald Schliekert ist klar „der Bürgermeister ist seiner Informationspflicht nicht nachgekommen. Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit sind für ihn Fremdworte.“
Viel schlimmer ist – er hat seine Glaubwürdigkeit unnötigerweise verspielt indem er nicht die Wahrheit sagte.
Bereits im Vorfeld hatte die Eröffnungsveranstaltung Staub aufgewirbelt.
Zunächst sollten Ratsmitglieder mit Begleitung freien Eintritt und kostenlos Verzehrbons erhalten, während die Masse der Troisdorfer Eintrittskarten für 27,90 Euro kaufen sollte. Die SPD Fraktion protestierte heftig und verzichtete selbst auf jegliche Vergünstigungen. Die Diskussion führte offensichtlich auch bei vielen Geladenen und in der Bürgerschaft zum Nachdenken. Zwei Wochen vor Veranstaltungsbeginn , am 6.Juni waren 56 Freikarten und noch nicht einmal so viele normale Karten verkauft. Durch das Engagement des einzigen Sponsors waren es insgesamt 288 Bezahlkarten.
Die als pompöse Eröffnung geplante Festplatzeröffnung drohte in einer Riesenpleite zu enden.
Am 9.6. 2016 wurde von Seiten der Stadt in einer Pressemitteilung mitgeteilt, „mit der Gruppe Höhner wird der Festplatz am 18.6. bei freiem Eintritt eröffnet. Gekaufte Tickets werden zurück genommen und Eintrittspreise erstattet.“
Zu diesem Zeitpunkt muss im Rathaus bereits ein hektisches Suchen nach weiteren Sponsoren bestanden haben. Spätestens seit dem 2. Juni wurde mit potenziellen Sponsoren gesprochen und Bettelbriefe losgeschickt.
Es wurde mit allen Mitteln weiter drauf los geplant – obwohl alle angefragte und gewünschte Sponsoren die Spendenschatulle zuließen.
Lediglich der Sponsor, der von Beginn an zunächst ein Kartenkontingent zugesagt hatte, blieb bei der Stange.
Die SPD Fraktion legt wert auf die Feststellung, dass dieser Sponsor für Troisdorfer Vereine, Schulen und Kindergärten ein unverzichtbarer Unterstützer ist. Sie bedauert, dass die Stadtverwaltung sich hinter seinem Namen versteckt hat und versucht so den Griff in den städtischen Haushalt zu vertuschen.