
Mehr Wohnraum tut not. Das sehen auch die Bewohner des Stadtteils Eschmar so. Wenn man sie fragen würde, stimmten sie deshalb mit überwiegender Mehrheit für ein Baugebiet am südlichen Rand von Eschmar, wo 80 Wohneinheiten entstehen sollen.
Was den Eschmareren aber nicht einleuchtet und was sie mit umfänglichen Unterschriftenaktionen demonstrieren, ist eine Anbindung des neuen Baugebiets E 65 über die enge und schon heute stark belastete Kapellenstr. oder über die Rembrandtstr., die z.B. durch Wegfall von Pflanzinseln für den zusätzlichen Verkehr „ertüchtigt“ werden müsste.
Aber alles bürgerschaftliches Engagement nutzte nichts, als die Ratsmehrheit aus CDU, Grünen und Regenbogenpiraten am 1. 12. 2016 im Ausschuss für Stadtentwicklung mit 12 gegen 8 Stimmen einen von der SPD-Fraktion wiederholt gestellten und diskutierten Antrag auf Entlastung der Anwohner der westlichen Gartenstadt Eschmar ablehnten. Ergebnis wird sein, dass der Verkehr von und zum neuen Baugebiet mit täglich zusätzlichen 400 Fahrten durch die Rembrandtstraße und die enge Kapellenstraße geführt werden wird. Das Ganze basiert auf einem Verkehrsgutachten, das mit abstrakten zahlen operiert, aber die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort außer Acht läßt.
Damit waren die Anträge (3.2.2015 und 1.12.2016) von Yvonne Andres, SPD, vom Tisch, die Zuwegung zum Neubaugebiet „Erweiterung Gartenstadt“ (E 65 Blatt 3) über den als Baustraße geplanten, westlich am Baugebiet vorbei führenden Weg in eine normale, innerstädtische Straße mit Begegnungsverkehr auszubauen, um das Neubaugebiet mit über 80 Wohneinheiten von außen zu erschließen. Das hätte den Charme gehabt, die heute dort lebenden Menschen vor Baustellenverkehr und zusätzlichem späteren Autoverkehr zu bewahren. Etwaige Mehrkosten wären aus der Gesamtmaßnahme zu finanzieren gewesen. Stattdessen verwies die Verwaltung darauf, dass die über eine halbe Million Euro teure Baustraße zum Teil auch als Baustraße für die EL 332 mit Landesfördermitteln teilfinanziert würde. Was offensichtlich auch den Rückbau nach der Maßnahme beinhaltet. Nach Fertigstellung des Neubaugebietes wird dann aber die Landwirtschaft über dieselbe Trasse zu ihren Feldern geführt. Der Weg wird also für die schweren Fahrzeuge der Landwirte ausgebaut, die fehlenden Gelder für eine normale innerstädtische Straße hat die Stadt Troisdorf für ihre steuerzahlenden Bürger dann aber nicht mehr übrig.