Millionenschwerer Umbau in der Innenstadt

Wieder einmal werden Betroffene bei großem Bauvorhaben nicht einbezogen

Gegen den millionenteuren Umbau des Platzes zwischen Rathaus und Stadthalle hatte sich die SPD in der Vergangenheit stets ausgesprochen, weil aus ihrer Sicht angesichts einer allgemein klammen Kassenlage andere Projekt dringender und notwendiger sind. Diese Einwände hat die Ratsmehrheit stets einfach weggewischt.

Mag man das bedauern, ist das, was jetzt passiert, aus Sicht der SPD fast unglaublich. Mit Beginn der Bauarbeiten an der Kreuzung Kölner Straße, Ravensberger Weg und Stationsweg wurde nämlich kurzerhand die komplette obere Königstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Folge: Geschäfte an der Kölner Straße zwischen Heidestraße. und Ravensberger Weg waren faktisch nicht mehr zu erreichen. Heftiger Protest anliegender Geschäftsinhaber hat zwischenzeitlich dazu geführt, dass die Straße für Anleger bis zur Baustelle frei gegeben wurde.

Das ändert bedauerlicherweise aber nichts daran, dass die Geschäftsinhaber an der oberen Kölner Straße für einige Zeit mit deutlichen Umsatzeinbußen rechnen müssen. Das liegt nach Meinung der SPD auch daran, dass bauliche Alternativen offensichtlich erst gar nicht in Betracht gezogen wurden. Eine einseitige Verkehrsführung durch die Baustelle wäre beispielsweise immer möglich gewesen. So ist man abgeschnitten vom Rest der Welt.

Wem das alles in seiner Grundstruktur bekannt vorkommt, liegt genau richtig. Bei der Sperrung der Sieglarer Straße aufgrund des Ausbaus der Unterführung hat erst massiver Protest der Geschäftsleute dazu geführt, dass deren Belange einigermaßen berücksichtigt wurden. Bei der Sperrung der Mendener Straße wegen des geplanten Neubaus der Brücke über die Gleisanlage bemängelte die SPD vom ersten Tag an das Verkehrslenkungskonzept der Verwaltung. Schriftlich erhielt die SPD Fraktion dann auf eine entsprechende Anfrage den Hinweis, dass alles in Ordnung sei und eine Änderung deshalb nicht notwendig sei. Das hielt die Stadtverwaltung aber nicht davon ab zwischenzeitlich sowohl die Beschilderung als auch die Verkehrsführung zu ändern.

Die Sperrung der oberen Kölner Straße macht aber schlaglichtartig auch ein anderes Problem deutlich. Viele leerstehende Ladenlokale und teilweise offensichtlicher Verfall der Bausubstanz sind beredter Ausdruck dafür, dass etwas nicht stimmt. Aus Sicht der SPD muss dringend ein Konzept für die obere Kölner Straße erstellt werden, damit diese eine Zukunft hat. Einen entsprechenden Antrag hat die SPD beim Bürgermeister der Stadt eingereicht.