Wie die CDU die Spicher Bürger verschaukelt

Zunächst verlief alles verwaltungsmäßig harmlos. Die Stadtplaner erarbeiteten den Entwurf für einen neuen Bebauungsplan für das ehemalige DN-Gelände zwischen Mülheimer Straße, Hohlsteinstraße und Bahnlinie. Er bekam die Bezeichnung T 175 (T für Troisdorf, da dieses Gelände noch zu Troisdorf-Mitte gehört). Vorgeschlagen wurde fast ausschließlich Gewerbefläche. So weit so gut.

Dann grätschte im Stadtentwicklungsausschuss die CDU in das Verfahren und setzte mit ihrem „grünen“ Koalitionspartner folgendes durch: Von der Ecke Hohlsteinstraße/Adenauerstraße sollte eine direkte LKW-taugliche Straßenverbindung durch das Gewerbegebiet hindurch bis zur Ecke Mülheimer Straße/Gierlichsstraße geplant werden, die den LKW-Durchgangsverkehr von der Autobahn her kommend durch die Adenauerstraße bis zum anderen Gewerbegebiet jenseits der Mülheimer Straße umlenken solle. Die SPD hielt dagegen, dass die Adenauerstraße diesen zusätzlichen LKW-Verkehr gar nicht aufnehmen kann.

Dann ging es weiter: Statt die betroffenen Anwohner rechtzeitig über die Planung und eine bevorstehende Bürgeranhörung zu informieren, wurde eine lapidare Formalmeldung über die geplante Änderung eines Bebauungsplans T 175 veröffentlicht. Ohne Inhalt, was geplant wird und ohne dass die Spicher Bürger erkennen konnten, dass sie von dem Troisdorfer Plan überhaupt betroffen sind.

Diese Information übernahm dann spontan die SPD mit einer Hauswurfsendung. Daraufhin erschienen zahlreiche Anwohner zu der Versammlung und konnten ihre Proteste äußern und zu Protokoll geben. Diese Proteste verbunden mit dem beharrlichen Widerstand der SPD führte zum Einlenken der CDU.

In einer weiteren Sitzung des  Stadtentwicklungsausschusses am 17. Januar wurde der CDU-Plan für eine Verbindung der Adenauerstraße durch das Gewerbegebiet mit der Gierlichsstraße einhellig verworfen. Das ist die entscheidende gute Nachricht.

Und jetzt zeigt die CDU ihr scheinheiliges Verhalten noch einmal in aller Eindeutigkeit: Sie feiert sich in einer Pressemeldung selbst in der Zeitung als Retter der Adenauerstraße/Hohlsteinstraße, die „Planungssicherheit“ geschaffen hat.

Dabei war sie es federführend, die die Unruhe in der Bevölkerung überhaupt verursacht hat. Sie hat gegen die Vernunft der Fachplaner und gegen den Widerstand der SPD die Planung verkorkst und freut sich jetzt, dass ihr eigener Unsinn in den Papierkorb beschlossen wurde.

Das erinnert an den Brandstifter, der die Feuerwehr ruft. Die Anwohner wissen es am besten: Auf den Einsatz der SPD war von Anfang an und bleibt weiterhin Verlass.