Die SPD-Fraktion hat den Entwurf eines „Aktionsplans gegen das Insektensterben in Troisdorf“ beantragt. In der Begründung heißt es, dass neue Studien eine rückläufige Zahl an Insekten belegten, sogar in Schutzgebieten.
„Heute fliegen rund 75 Prozent weniger Insekten als vor 25 Jahren“, berichtet der Fraktionsvorsitzende Harald Schliekert. „Das Bienensterben ist seit einigen Jahren zu beobachten. Mit dem Rückgang der Insektenpopulation sind große Auswirkungen auf den Naturkreislauf verbunden. So geht auch die Zahl der Bestäuber zurück, was Auswirkungen auf die Pflanzenwelt und damit auch die Landwirtschaft hat. Mit dem Rückgang der Insekten verlieren auch Vögel und Fledermäuse ihre Nahrungsgrundlage.“
Die Ergebnisse von Langzeitstudien belegten, dass Insektensterben kein Phänomen urbaner Räume sei, sondern ebenso in Naturschutzräumen festzustellen sei. Damit dürfte der Handlungsbedarf auch in Troisdorf gegeben sein. Ein städtischer Aktionsplan solle auf das Thema aufmerksam machen und Handlungsoptionen aufzeigen.
„So könnten etwa Landwirte sensibilisiert, Schulen und Kindertageseinrichtungen eingebunden oder Bürger informiert werden, wie sie ihre Gärten und Vorgärten insektenfreundlich gestalten“, erläutert der Stadtverordnete und SPD-Ortsvereinsvorsitzende Jürgen Weller. Die Stadt könnte den Ausbau von Blüh- oder Ackerrandstreifen vorantreiben und bei Bepflanzungen entsprechend auf Insektenfreundlichkeit achten. Zu überlegen sei auch, wie der Troisdorfer Imkerverein gefördert werden könnte.