Beim Blick auf die Tagesordnung des Sozialausschusses musste zunächst festgestellt werden, dass die von der SPD-Fraktion im November gestellten Anträge und Anfragen zur Pflegesituation in Troisdorf und zur Obdachlosensituation in der Stadt nicht auf der Tagesordnung standen. Die Anträge und Anfragen seien laut Verwaltung nicht im Sozialamt angekommen. Außerdem waren Vertreterinnen des Vereins „Frauen helfen Frauen e.V.“ nicht eingeladen worden, obwohl dies im November beschlossen wurde. Die Einladung der Frauen sei versäumt worden.
Bericht über die Obdachlosigkeit in Troisdorf
An fünf Standorten leben zurzeit 63 Personen (48 Haushalte) in städtischen Notunterkünften. Mit einem Sozialarbeiter aus dem Sachgebiet Wohnungswesen und der gut funktionierenden Kooperation mit dem SKM werden die Menschen betreut. Obwohl durch den Fachdienst „Keine Kinder im Obdach“ des SKM Familien mit Kindern besonders engmaschig betreut werden, befinden sich zurzeit vier Familien mit neun Kindern im Obdach. „Das ist eindeutig zu viel“, sagt die SPD-Sozialsprecherin Angela Pollheim. Auf SPD-Anfrage hin wurde auf den Wegfall der Ansprüche bei den großen Wohnungsanbietern in der Stadt hingewiesen. „Wieder einmal sehen wir unsere Forderung bestätigt: Mehr bezahlbaren Wohnraum in unserer Stadt zu fördern. Entweder durch eine eigene städtische Gesellschaft oder es müssen günstige Bauplätze für genossenschaftliche Wohnprojekte zur Verfügung gestellt werden. Die Stadt muss jetzt endlich handeln!“, fordert Pollheim.
Pflegebericht eingefordert
„Wir fordern einen Bericht darüber, wie die Verwaltung die Entwicklung bei der pflegerischen Betreuung in Troisdorf beurteilt und welche Maßnahmen sie zu ergreifen gedenkt, um mittel- und langfristig ausreichende und qualifizierte Pflege im stationären sowie im ambulanten Bereich bereitzustellen“, führte Angela Pollheim aus. Hintergrund ist, dass der Rhein-Sieg-Kreis festgestellt hat, dass 70 Plätze in den Troisdorfer Alteneinrichtungen weggefallen sind, da die Einrichtungen nur noch Einzelzimmer anbieten dürfen. Gleichzeitig wird im Pflegeplanungskonzept des RSK mittelfristig mit zusätzlich mehr als 1.000 Pflegebedürftigen in Troisdorf in den nächsten Jahren gerechnet.
Die zukünftige Situation für ältere Bürgerinnen und Bürger, die pflegebedürftig sind oder werden, gibt Anlass zur Sorge. „Wir wollen, dass bei neuen Bauprojekten Raum gelassen wird für ‚Pflegestandorte‘ oder Zentren für Tagesbetreuung und Vermittlung von unterstützenden Pflegehilfediensten mit weiteren Angeboten“, erklärt Troisdorfs Bürgermeisterkandidat Frank Goossens.
Weitere Informationen aus der Tagesordnung
In Sieglar wurde Herr Hans Metternich als Seniorenbeauftragter gewählt.
Die Flüchtlingsunterkunft „Auf dem Schellerod“ in Oberlar wird ab März bezogen. Ein Besichtigungstermin für die Nachbarschaft findet vorher, am 27. Februar um 15 Uhr, statt.
Das Quartiersprojekt der evangelischen Kirchengemeinde Troisdorf wird, nach dem Weggang von Pfarrer Pistorius, nicht weiter vom Presbyterium verfolgt und damit entfällt die vorgesehene Aufstellung eines Containers und einer mobilen Kaffeebar.