Barrierefrei_SPD_Troisdorf_Inklusion_Beirat

Aktion für barrierefreies Troisdorf

Die SPD-Fraktion hat beantragt, dass seitens der Stadt eine öffentliche Aktion für ein barrierefreies Troisdorf durchgeführt werden soll. Dabei sollen Gebäude und Einrichtungen, die gewisse Kriterien erfüllen, mit einem Signet ausgezeichnet werden.

In einigen deutschen Städten, wie beispielsweise Berlin, Hagen oder Neuss, sind nach fünf Grundkriterien Signets an Gebäuden und Einrichtungen vergeben worden, die die Barrierefreiheit kennzeichnen.

  • stufenloser Zugang (ggf. mit Rampe oder Lift)
  • ausreichend breite Türen
  • ausreichend Bewegungsflächen
  • Markierung von gefährlichen Glastüren und Stufen
  • Orientierungsmöglichkeiten für seh- und hörbehinderte Menschen sowie nach Bedarf personelle Unterstützung für alle Menschen mit Behinderung

Darüber hinaus gibt es einrichtungsspezifische Kriterien für Geschäfte, Supermärkte, Gaststätten, Banken, Hotels, Museen, Schwimmbäder und Bahnhöfe und vieles mehr.

Für alle mit dem Signet ausgezeichneten Einrichtungen gelten folgende Erwartungen und Empfehlungen:

  • Es besteht Toleranz und Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen mit Lernschwierigkeiten oder psychischen Problemen.
  • Das Mitführen bzw. die Anwesenheit von Blindenführhunden oder Rollstuhlbegleithunden ist in der Einrichtung erlaubt.
  • Zusätzliche, zum Teil temporäre Angebote für seh- und hörbehinderte Menschen sind vorhanden.

Das benutzte Signet der bislang beteiligten Städte ist ein schwarz umrandeter Pfeil auf gelbem Grund. Dieser soll dann in der kommunalen Umsetzung mit der Spitze auf den Schriftzug „Troisdorf barrierefrei“ weisen. In Berlin läuft die Aktion bereits seit einigen Jahren mit wachsendem Erfolg. Die Städte Hagen und Neuss haben mit der Stadt Berlin einen Vertrag zur Überlassung des Signets geschlossen.

Zur Vergabe des Signets sollten die vorgegebenen Kriterien überprüft werden. Das Signet wird in Form eines Aufklebers oder einer Plakette verliehen. Finanzielle Vorteile für die Bewerber:innen sind damit nicht verbunden. Die aktuellen Signet-Träger sollten auf einer Seite der Homepage der Stadt Troisdorf vorgestellt werden.

Angela Pollheim, SPD-Stadtverordnete und Vorsitzende des Inklusionsbeirats
Angela Pollheim, SPD-Stadtverordnete und Vorsitzende des Inklusionsbeirats

Ziel der Aktion „Troisdorf barrierefrei“ sollte sein, dass die Teilnahmemöglichkeiten für Menschen mit Einschränkungen in Troisdorf erhöht werden und niemand vom Zugang oder der Nutzung von Einrichtungen ausgeschlossen sein muss. „Durch die Beteiligung von unterschiedlichen Akteuren an der Aktion soll auch ein allgemeines Überdenken der Situation von Menschen mit Behinderungen in unserer Stadt angeregt werden“, sagt Angela Pollheim, Vorsitzende des Inklusionsbeirats.

Die Teilnahme an der Aktion soll freiwillig sein. Die Feststellung auf Barrierefreiheit kann durch einen Antrag der jeweiligen Einrichtung/Firma beantragt werden. Ehrenamtliche Begehungsteam des Inklusionsbeirates treffen die Entscheidung über die Signetvergabe. Die Teams können jederzeit durch die Behindertenbeauftragten oder Mitarbeiter:innen der Verwaltung ergänzt werden. Betroffene können zur Beratung hinzugezogen werden.

Die Stadt Hagen hat mit der Aktion bewusst in den städtischen Einrichtungen begonnen, um eine Signalwirkung zu erreichen. So könnte die Aktion auch in Troisdorf beginnen. Gewerbe und Einzelhandel sollte durch „Trowista“ und „Troisdorf aktiv“ motiviert werden, an der Aktion teilzunehmen.

Im März 2009 ist in Deutschland das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention) in Kraft getreten. Ziel des Übereinkommens ist es, gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass bauliche Barrieren weitgehend vermieden oder wo vorhanden, nach und nach abgebaut werden. Die vielfältigen Barrieren abzubauen, ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, des Rates und der Verwaltung. Auch bedingt durch den demographischen Wandel gewinnt eine barrierefreie Stadtgestaltung zunehmend größere Bedeutung.