2012 ist es Achim Tüttenberg, SPD-Kreistagsabgeordneter und damaliger NRW-Landtagsabgeordneter, mit der damaligen SPD-Landesregierung gelungen, den Denkmalschutz für einen Abriss und Neubau aufzuheben. Am 6. März 2016 hat Straßen.NRW an Tüttenberg mitgeteilt: „Unter Berücksichtigung des Zeitrahmens einer Planfeststellung rechnen wir derzeit mit einem Baubeginn in 2019.“ Im zuständigen Troisdorfer Fachausschuss wurde noch im April 2017 von einer Baufertigstellung in 2021 gesprochen. Doch dann kam die Landtagswahl – und damit ein Regierungswechsel mit einer neuer CDU-Landesregierung sowie -Landtagsabgeordneten. Anschließend fehlte es an politischem Einsatz sowohl im Landtag als auch im Ministerium.
Achim Tüttenberg und sein Kreistagskollege aus Sankt Augustin, Denis Waldästl, machten sich nun ein Bild vor Ort – und was sie sahen, war keine Überraschung. Es steht immer noch die alte Brücke mit der eingeschränkten Nutzung für Fahrzeuge sowie mit der Pflicht für Fahrradfahrer:innen, die Fahrbahn zu benutzen. Natürlich war es für die beiden SPD-Politiker keine Überraschung, sie wollten das traurige 15. Jubiläum jedoch zum Anlass nehmen, darauf zu dringen, dass jetzt endlich Tempo gemacht wird.
Da von einem Baubeginn nach wie vor nichts zu sehen ist, hat die SPD-Kreistagsfraktion im Regionalrat nachgefragt: „Im Ergebnis müssen wir leider feststellen, dass in der Amtszeit von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und der Troisdorfer Landtagsabgeordneten Gebauer nichts passiert ist“, konstatiert Denis Waldästl, Landtagskandidat für Troisdorf, Menden und Niederkassel. „Laut Antwort von Straßen.NRW vom 10. November soll das Planfeststellungsverfahren in 2022 und der Bau 2025 beginnen. Fertigstellung 2028. Mehr als 20 Jahre nach Entstehung des Problems.“
Im kommenden Frühjahr sollen die FFH- und Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt und anschließend das Planfeststellungsverfahren begonnen werden. „Da muss man sich schon fragen, was seit 2017 im Verkehrsministerium und bei Straßen.NRW passiert ist – nämlich nichts“, ärgert sich Achim Tüttenberg.
„Die Brücke ist ein wesentliches, verbindendes Verkehrselement für die beiden größten Städte im Rhein-Sieg-Kreis, und deren Sanierung muss für die Politik im Kreis und im Land eine entsprechende Priorität haben“, betont Tüttenberg. „Es sind fünf Jahre nutzlos verstrichen und der Realisierungszeitraum ist dadurch um 7 Jahre verlängert worden. Hier hat man sich einfach nicht gekümmert. Wir brauchen jetzt jemanden, der auf allen Ebenen solange nervt, bis endlich die Realisierung auch umgesetzt wird.“
Denis Waldästl, der auch Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion ist, erklärt: „Die SPD wird sich in Kreistag und Regionalrat für eine enge Begleitung des Projektes einsetzen. Ganz persönlich sage ich zu, auf der entscheidenden Ebene des Landes alles dafür zu tun, dass es zu keinen weiteren Verzögerungen mehr bei diesem Bauprojekt kommt.“