Unabhängig von vielerlei Prüfungen über die Möglichkeit nahtloser Überführungen von Leistungen am Standort St. Josef in Troisdorf-Mitte zu St. Johannes in Sieglar und von bau- und verkehrstechnischen Herausforderungen in Sieglar muss Klarheit geschaffen werden, wohin die Reise geht. Landrat Sebastian Schuster (CDU) hatte im vergangenen Frühjahr durch sein unnötig intransparentes Handeln am gewählten Kreistag vorbei für breites Misstrauen gesorgt, das selbst dem Krankenhausträger GFO unverständlich war.
Doch auch hinsichtlich der Bewertung des GFO-Antrags auf Förderung der Standortzusammenlegung aus dem „Krankenhaus-Strukturfonds“ durch die Landesregierung gibt es keinerlei Transparenz. „Eigentlich hatten wir bis Jahresende mit einem Ergebnis gerechnet. Jetzt wird daraus eine Hängepartie daraus“, sagt Schliekert. „Wir haben den Eindruck, dass die Landesregierung am liebsten alle schwerwiegenden Themen im Gesundheitsbereich über den Termin der Landtagswahl hinaus schieben will.“
Noch am 16. November 2021 hatte NRW-Gesundheitsminister Laumann betont, dass der Rahmenplan für die neue Krankenhausplanung in NRW möglichst noch im alten Jahr, spätestens aber in den ersten Wochen 2022 in Kraft treten werde. Doch auch nach sechs Wochen in 2022 ist die Faktenlage für Troisdorf genauso unklar wie vor einem Jahr. Und von der örtlichen CDU-Landtagsabgeordneten erfährt man diesbezüglich ebenfalls nichts.
„Insbesondere im Hinblick auf stets unterschiedliche Standpunkte bei Standortdiskussionen ist ein transparentes, argumentatives Verfahren Grundvoraussetzung für wechselseitiges Vertrauen. Einseitiges Vorpreschen wie beim Landrat und kommentarloses Aussitzen wie bei der Landesregierung sind schwere Hypotheken für diese folgenschwere Problematik“, sagt Schliekert.