Die Fraktionsmitglieder Hajo Wächter und Udo Schumpe haben gemeinsam mit Hans-Max Deutschle, dem früheren Leiter des Troisdorfer Grünflächenamtes, eine Begehung der Innenstadt gemacht und hieraus eine umfangreiche Dokumentation erarbeitet. Ziel war es, herauszufinden, welche Möglichkeiten und welches Potential für Maßnahmen für „Mehr Grün in die Stadt“ im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels bestehen.
Für die SPD-Fraktion ist dies die Grundlage, um ein tiefergehendes Konzept für „Mehr Grün in die Stadt“ zu erarbeiten.
Schwerpunktmäßig haben sie sich auf fünf Themen konzentriert:
- Pflegezustand vorhandener Bäume, Baumscheiben, grüner Inseln und Bänke
- Möglichkeiten für weiterer Baumpflanzungen
- Fassadenbegrünung
- „Grüne Inseln“
- „Grüne Möblierung“
Folgend die gesamte Dokumentation zur Innenstadtbegehung:
Fischerplatz
1. Pflegezustand: Die Baumscheibe des großen Baumes am südlichen Ende ist ungepflegt. Große Lücken in der Bepflanzung.
2. Baumpflanzungen: An beiden Seiten stehen Baumreihen, die gut erhalten sind. Weitere Baumpflanzungen bieten sich nicht an.
3. Fassadenbegrünung: Eine Begrünung ist an einigen Fassaden vorstellbar, müsste jedoch vom Besitzer ausgeführt werden.
4. Grüne Inseln: Eine Stelle für eine grüne Insel bietet sich nicht an.

5. Grüne Möblierung: Im Bereich der Außengastronomie des „Stadtbrauhauses“ ist die Möglichkeit der Aufstellung von Trennkübeln gegeben.
Vorplatz Kaufland
1. Pflegezustand: Es sind dort pflegerelevanten Einrichtungen vorhanden.
2. Baumpflanzungen: Möglichkeiten für eine Baumpflanzung sind nicht zu sehen.
3. Fassadenbegrünung: Bei der Größe der Fassade am „Kaufland“-Gebäude – auch seitlich – ist die Möglichkeit für eine Begrünung vorhanden.
4. Grüne Insel: Die Fläche ist groß genug und für eine grüne Insel gut geeignet. Nach dem Vorbild, das in der Kölner Straße auf Höhe des Eingangs zur Alte Poststraße steht, könnte eine grüne Insel aussehen.

5. Grüne Möblierung: In der Außengastronomie des Eiscafés am Platz ist die Aufstellung von Trennkübeln denkbar.
Fläche vor Galerie und Am Bürgerhaus
Bei der Größe der Fläche und des nicht vorhandenen Grüns ist es sinnvoll, ein ganzheitliches Grünkonzept zu erarbeiten.
1. Pflegezustand: Der Pflegezustand der Grünfläche gegenüber dem Hotel „Primula“ verdient keine gute Note. Es stellt sich die Frage, ob die Bewässerungsöffnungen genutzt werden.
2. Baumpflanzungen: Flächenmäßig ist der Platz für Baumpflanzungen vorhanden. Es ist jedoch zu beachten, dass unter der Fläche die Garage liegt.

3. Fassadenbegrünung: Eine Begrünung der Fassaden ist von den Wandflächen möglich und würde den Platz aufwerten.

4. Grüne Inseln: Zwischen dem Abgang zur Garage und dem großen Baum am Fischerplatz ist kein Grün zu sehen. Dabei wäre flächenmäßig die Möglichkeit für eine grüne Insel vorhanden.
5. Grüne Möblierung: Eine grüne Möblierung mit Pflanztrögen ist in verschiedenen Ausführungen denkbar.
Wilhelmstraße
1. Pflegezustand: Auf der Höhe Wilhelmstraße 20 steht ein Baum, dessen Baumscheibe pflegebedürftig aussieht.

2. Möglichkeiten für Baumpflanzungen: An der Ecke Wilhelmstraße / Kölner Straße wurde ein Blick in die Cecilienstraße und die Hermann-Löns-Straße geworfen und in den Parkstreifen Möglichkeiten für Baumpflanzungen gesehen. Dafür müssten jedoch Parkplätze wegfallen.
3. Fassadenbegrünung: Unter Berücksichtigung der vorhandenen Bausubstanz bietet sich keine Möglichkeit für eine Fassadenbegrünung an.
4. Grüne Inseln: Für grüne Inseln bietet sich keine Möglichkeit an.
5. Grüne Möblierung Eine grüne Möblierung bietet sich nicht an.
Kölner Straße (bis Alte Poststraße)
1. Pflegezustand: Die kleine „grüne Insel“ an der Stelle, wo die Straße „An der Feuerwache“ abgeht, ist sehr pflegebedürftig.
2. Baumpflanzungen: Die Pflanzung weiterer Bäume bietet sich nicht an.
3. Fassadenbegrünung: Für die Begrünung von Fassaden bieten sich einige Möglichkeiten an. Ob sie genutzt werden, liegt jedoch in der Entscheidung der Immobilienbesitzer:innen.
4. Grüne Inseln: In diesem Bereich bietet sich keine Möglichkeit.
5. Grüne Möblierung: Wie die folgenden Bilder zeigen, bieten sich für die Aufstellung von Pflanzkübeln gegenüber der Baumreihe einige Möglichkeiten an. Die genauen Standorte sind mit den Geschäften abzustimmen. Auf dem Platz am Abgang der Alten Poststraße bieten sich Möglichkeiten zum Aufstellen von Pflanzkübeln an.
Menderes-Platz
1. Pflegezustand: Keine Anmerkungen.
2. Baumpflanzung: keine Möglichkeit.
3. Fassadenbegrünung: Die Fassade des Versicherungsgebäudes bietet viel Fläche für eine Begrünung.
4. Grüne Insel: Für die Einrichtung einer „grünen Insel“ ist grundsätzlich Fläche vorhanden. Der grüne Pfeil weist auf eine vorhandene Einrichtung hin, die für ein ganzheitliches Konzept des Platzes berücksichtigt werden muss.
5. Grüne Möblierung: Die Außengastronomie des Eiscafés nimmt viel Platz in Anspruch. Eine Abgrenzung mit Pflanzkübeln ist zu empfehlen.
→ Die Ausarbeitung eines Gesamtkonzeptes unter Einbeziehung der Fläche vor der Alten Poststraße ist zu empfehlen.
Wilhelm-Hamacher-Platz
Der Platz wird durch die große Mittelinsel und die Ausstrahlung der Wandfläche geprägt.

1. Pflegezustand: An der Mittelinsel ist Pflegedarf zu sehen. Auffällig ist der in der Mitte der Insel stehende vertrocknete Baum.
2. Baumpflanzungen: Möglichkeiten für Baumpflanzungen sind angesichts der unter dem Platz befindlichen Tiefgarage kritisch zu sehen.
3. Fassadenbegrünung: Die große Fläche der Galerie zum Wilhelm-Hamacher-Platz und zur Wilhelm-Hamacher-Straße hin bietet ein großes Potential für eine Fassadenbegrünung. Jedoch müsste sich der Immobilienbesitzer hierzu bereit erklären. Auch an der Fassade der Volksbank bieten sich Möglichkeiten für eine Fassadenbegrünung.
4. Grüne Insel: Zwischen der Nobilis-Seniorenresidenz und der Mittelinsel ist eine große freie Fläche, die für eine größere „grüne Insel“ mit Beschattung gut geeignet ist.
5. Grüne Möblierung: Im Verlauf der Wilhelm-Hamacher-Straße entlang der Galerie sind Möglichkeiten für eine grüne Möblierung gegeben.
Alte Poststraße
1. Pflegezustand: Gegenüber der Karlsgasse ist eine grüne Insel, der Pflegezustand ist deutlich verbesserungsfähig. Am einen oder anderen Baum ist die Notwendigkeit einer Kronenpflege erkennbar.
2. Baumpflanzungen: Es sind ausreichend Bäume gepflanzt.

3. Fassadenbegrünung: An einigen Fassaden bietet sich die Möglichkeit für eine Fassadenbegrünung.
4. Grüne Inseln: Platz für eine weitere „grüne Insel“ bietet sich nicht an.
5. Grüne Möblierung: Es ist Platz für die Aufstellung von Pflanzkübeln vorhanden.
Abschließende Betrachtungen
„An vielen Stellen in der Innenstadt ist erkennbar, dass die Pflege der Bäume und Grüneinrichtungen sehr zu wünschen übrig lässt“, fasst Hajo Wächter zusammen. „Die Pflege der Baumscheiben und ihr Einfluss auf die Vitalität der Bäume sollte dabei nochmals separat betrachtet werden.“ Es sind die drei Ausführungen von Baumscheiben zu beachten: frei bodenbündig – bodenbündig abgedeckt – aufgesetzte Baumscheibe.
Für die grüne Möblierung, also beispielsweise die Aufstellung von Pflanzkübeln, ist eine vorherige Abstimmung mit den Geschäften der Fußgängerzone erforderlich. Die Frage der Pflege ist darüber hinaus noch genauer zu betrachten. Möglicherweise können einige Einzelhändler:innen in Form einer Patenschaft für die Pflege gewonnen werden.
Weitere Fördermittel für eine Fassadenbegrünung sind sicherlich erforderlich, um Immobilienbesitzer:innen zur Anbringung von Fassadenbegrünung zu motivieren. Angesichts der kommunalen Haushaltslage sind Fördermittel seitens des Landes wichtig, um Grün in erforderlichem Umfang in die Stadt zu bekommen.