Bereits Mitte 2020 hatte die SPD-Fraktion den Antrag gestellt, ein Konzept für „Mini-Eigenheime in Troisdorf“ auf den Weg zu bringen. In der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses stellte die Verwaltung nun eine entsprechende Studie vor. Gleichzeitig wurden geeignete Flächen im Troisdorfer Stadtgebiet identifiziert. Auf dieser Grundlage beschloss der Ausschuss die Initiierung von Modellprojekten. Damit soll der Bedarf und die Akzeptanz für solche Wohnkonzepte ermittelt werden.
Ein erstes Modellprojekt ist im Bereich der städtischen Flächen „am Fußweg/Grünzug zwischen Josef-Frank-Straße und Birkenweg“ in Spich vorgesehen. Hier soll Planungsrecht für eine „Tiny House“-Siedlung geschaffen werden. Die angrenzenden Flächen von Privateigentümer:innen könnten bei Interesse sogar in die „Tiny House“-Siedlung einbezogen werden.
Sinnvolle Ergänzung, um Wohnraummangel zu verringern
Generell ist es wichtig, dass solche „Mini-Eigenheime“ nur dort gebaut und aufgestellt werden, wo eine normale Bebauung nicht möglich ist. Denn sie sind zwar in der Regel sehr kompakt und gut geplant, um den verfügbaren Raum optimal zu nutzen. Sie nutzen aber die zur Verfügung stehende Bauhöhe nicht optimal aus. Dennoch stellen sie eine sinnvolle Option dar, um die Wohnungsnot zu lindern und die Wohnverhältnisse zu verbessern.
Zudem sollen die allgemeinen ökologischen Standards (Bauweise, energetische Dämmung, erneuerbare Energien) bei diesen Projekten hoch sein, um die Fläche möglichst nachhaltig zu nutzen.
Siedlungen fördern Gemeinschaftsgefühl und verringern Isolation
Ein weiterer sozialer Vorteil von „Tiny House“-Siedlungen: Sie fördern ein starkes Gemeinschaftsgefühl, da die Bewohner:innen auf engem Raum zusammen leben. Dies kann soziale Bindungen stärken und Isolation verringern.
Für die Zukunft wurden weitere Flächen in Troisdorf identifiziert, die für „Tiny Houses“ genutzt werden könnten:
- Fläche östlich des Friedhofs Spich (Kriegsdorfer Straße, städtische Fläche)
- Alemannenstraße / Augustastraße / Pastorserlen in Sieglar (private Baulücke)
Insbesondere auf den beiden Flächen in Spich könnten autoarme bzw. autofreie Siedlungen entstehen.
Gut zu wissen: Projekte mit der Entwicklung von „Mini-Eigenheimen“ auf rein privaten Flächen sollen erst in einem späteren Schritt, nach Interessenbekundung der Grundstückseigentümer:innen, vorgesehen werden. Zudem sollen zunächst Erkenntnisse über positive und negative Effekte, Akzeptanz, Interesse aber auch Umsetzungsprobleme gewonnen werden.